Dringender Handlungsbedarf in der St. Galler Spitallandschaft – eigentlich in der gesamten Ostschweiz – ist unbestritten. Es ist auch unbestritten, dass es zu viele Spitalbetten in zu vielen Spitälern gibt. Nebst den Fortschritten in der Medizin, die zu immer kürzeren Spitalaufenthalten und einer verstärkten Tendenz zu ambulanten Aufenthalten führen, ist es auch die zunehmende Spezialisierung der Ärzte, die eine Anpassung der Gesundheitsversorgung dringend erforderlich machen. Wir unterstützen eine Strategie, welche den Aspekten der Versorgungsqualität, aber auch der Wirtschaftlichkeit Rechnung trägt.

4plus5-Strategie der St. Galler Regierung untauglich – gerade für das sarganserland

Die Gesundheitsversorgung muss heute – auch nach Ansicht der St. Galler Regierung – kantonsübergreifend betrachtet und gelöst werden. In der Strategie 4plus5 fehlt unverständlicherweise jeder kantonsübergreifende Ansatz und dies ist inbesondere für die Randregionen des Kantons St.  Gallen, gerade für das Sarganserland, von grösster Bedeutung. Die Hausaufgaben im Kanton St. Gallen müssen zwingend unter Berücksichtigung von interkantonalen (unter Einbezug der Entwicklungen im Fürstentum Liechtenstein sogar von internationalen) Aspekten erfolgen.

Für die Region Sarganserland und somit für das Spital Walenstadt ergeben sich im Kontext einer "Gesundheitsversorgungsregion Sardona" (Chur-Walenstadt-Glarus) durchaus interessante Perspektiven in der Südostschweiz.

Gespräche der Initianten der IG Gesundheitsversorgungsregion Sardona – Kantonsrat Walter Gartmann, Mels; Kantonsrat Christoph Gull, Flums und Kantonsrat Christof Hartmann, Walenstadt – mit den Verantwortlichen der Kantonsspitäler Graubünden und Glarus (Stiftungsrat, Verwaltungsrat und Geschäftsleitung) bestätigen dies und zeigen auch das Interesse an einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe über die Kantonsgrenzen hinweg für eine Gesundheitsversorgungsregion Südostschweiz.

Eine zukunftsgerichtete Gesundheitsversorgung in funktionalen Räumen muss das Ziel der St. Galler Spitalpolitik sein. Anstelle eines Gesundheits- und Notfallzentrums (GNZ) in Walenstadt soll in Zusammenarbeit mit den Kantonsspitälern Graubünden und Glarus ein ambulantes und stationäres Basisangebot im Spital Walenstadt sichergestellt werden.

Eine Zusammenarbeit des Spitals Walenstadt mit den beiden Kantonsspitälern Graubünden und Glarus in einer "Gesundheitsversorgungsregion Sardona" (Südostschweiz) ergibt beispielsweise gerade auch für das Kantonsspital St. Gallen Chancen der Zusammenarbeit im Bereich der Spitzenmedizin.

Forderung:

Schaffung einer gesundheitsversorgungsregion sardona (südostschweiz)

  1. Die Strategie 4plus5 der St. Galler Regierung sei abzulehnen respektive zur Überarbeitung zurückzuweisen.
  2. Eine kantonsübergreifende Zusammenarbeit mit dem Ansatz einer "Gesundheitsversorgungsregion Sardona" (Südostschweiz) sei unter Einbezug der Kantonsspitäler Graubünden und Glarus konkret zu prüfen.
  3. Am Spitalstandort Walenstadt soll in Kooperation mit den Kantonsspitälern Graubünden und Glarus ein ambulantes und stationäres Basisangebot aufgebaut und bereitgestellt werden.
  4. Überkapazitäten in der Region Sarganserland-Werdenberg müssen unter Berücksichtigung der "Gesundheitsversorgungsregion Sardona" (Südostschweiz) und der Entwicklung im Fürstentum Liechtenstein vermieden werden. Heisst: kein zusätzlicher Ausbau am Spitalstandort Grabs.

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